Dagmar und ich starten voraussichtlich um den 25. August unsern Ausflug gegen Süden - mit Marokko als Ziel

Züglete

 

 

0
  1190 Aufrufe

18. September

Montpellier

Alea iacta est

Also, wir haben entschieden. Wir geben auf. Und eben doch nicht. Oder eben grad gar nicht. Aber der Reihe nach.

Ein Verlust eines solch speziellen Velos ist schon ein bisschen ein . . . sagen wir mal, Scheiss. Und wenn man dann so darauf angewiesen ist wie wir, wird einem gewissermassen der Boden unter den Füssen weggezogen. Schliesslich war das Rad unser beider Reisemittel, unser Transportgerät, unser Lastesel. Und kaum hat man sich mit gewissen Macken des Vehikels abgefunden, wie zum Beispiel, dass es doch eher mühsam war, auf einer Strasse, die knapp unter Autobahnbreite ausgebaut war, zu wenden, wird es einem weggenommen.

Weiterlesen
0
  1284 Aufrufe

Tag 24, 23. September

Es geht weiter. Wir sind gestern Nacht gut in Biarritz angekommen. Schon noch speziell. So rasch 1350 km in knapp dreizehn Stunden zu machen, und eigentlich sind wir ja auf einer Velotour.

Ganz kurz haben wir schon den Atlantik gesehen. Und jetzt sehen wir dann gleich, ob unser Gepäck hier angekommen ist.

0
  1001 Aufrufe

Tag 25, 23. September

Biarritz, Les Landes, Baskenland

Leicht bewölkt, eher kühl mit leichtem Wind

Sodeli. Nachdem unser Blog ein paar Tage grad mal ganz stumm gewesen war und der letzte Blogeintrag sich doch relativ stark dem Minimalismus, wenn nicht sogar dem Nihilismus angebiedert hatte, versuchen wir nun, wieder Nägel mit Köpfen zu schlagen. Oder so.

Biarritz ist ein wirklich hübsches Ding. Ein bisschen britisches Flair weht durch die Strassen, Prunkbauten aus vergangenen Zeiten säumen die Strassen, die im Sommer wohl vor allem von surfenden Jungs und Mädels durchspült werden. Und eine gewisse Noblesse ist gekoppelt mit einer angenehmen Unkompliziertheit. Und ja. Vorne dran an all dem, ist das, was eben die Stadt für so viele Leute so begehrenswert macht: der Atlantik mit seinen schönen Stränden und den hier zuweilen noch schöneren und imposanten Wellen. Letzten Winter kam es hier zu Monsterdingern von Wellen, die es bis in die Schweizer Presse geschafft haben.
b2ap3_thumbnail_Photo-20140923224225.jpg

Weiterlesen
1
  1086 Aufrufe

Tag 26, 24. September

Relaunch

Biarritz–Hendaye–Donostia

Ca. 70 km

Meist bewölkt, mit keckem Gegenwind 
Der Neustart ist geglückt. Nun sind wir mit zwei statt einem Velo unterwegs, die eine muss nun ein bisschen mehr aufpassen als vorher, der andere passt zwar immer noch auf, aber das Singlevelofahren ist schon nicht ganz so anspruchsvoll, man muss nicht so weit vorauslugen, Schaltmanaöver dürfen gern auch mal in die Hose gehen, und muss mal man wenden, ist auch nicht grad Grossmanöver angesagt. Man tuts einfach.
 
Weit wichtiger. Eine wirklich schöne Etappe, immer nahe am Meer, das häufig in Sichtweite blieb. Mit abwechslungsreichem Auf und Ab der zerklüfteten Küste nach. Und zwei Fähren kamen dann auch noch grad dazu, die erste von Hendaye nach Hondarribia. Und da hiess es grad auch noch Adieu la France zu sagen.
Danach stiegen wir zum ersten Mal wieder ein bisschen richtig in die Pedalen, da ein kleiner Pass zu bezwingen war – der Jaizkibel. Da wir nicht so recht wissen, wie das nun ausgesprochen werden soll, liegt die Versuchung von Scheisskübel halt schon verführerisch nahe. Aber Scheiss ist das gar nicht. In etlichen Haarnadelkurven erklimmen wir die 500 Meter und geniessen viele schöne Blicke auf den Ozean. Und wähnen uns manchmal im doch nicht unabhängig gewordenen Kaledonien – grüne Wiesen, kurz abgegrast von den darauf weidenden Schafen.
Und die Abfahrt . . . ganz entspannt können wir die angehen, ohne Angst vor kochenden Pneus und schmelzenden Scheiben. Soooo schön. Worauf dann die zweite Fährüberfahrt angesagt war. Unten am Pass angekommen, schletzte es uns durch ein hässliches Hafenindustriegebiet, das sich zusehends in ein malerisches Dörfchen entwickelte. Und eine kleine Nussschale brachte uns in den Vorort von Donostia.


Und dort sind wir dann gestrandet. Und prompt zmitzt ins Filmfestival geraten. So richtig mit rotem Teppich und vielen Leuten und so. Schade nur, dass sie nicht auf uns gewartet haben. Mit viel Glück konnten wir noch ein Jugizimmer ergattern. Und wir verpflegten uns so richtig spanisch – Tapas e Cerveza in einer Bar. Stimmt so. Danke.

1
  1073 Aufrufe

Tag 27, 25. September

Costa Superlativo

Donistia–Zarautz–Deba–Ondorroa–Lekeitio
b2ap3_thumbnail_Photo-20140925231158.jpg

Bewölkt, dunstig, Sonne gegen Abend

73,1 km, 16,7 im Schnitt, T: 4:22, Vmax: 53 km/h

Von der Jugi gleich ins kalte Wasser geworfen – ein happiger Aufstieg, Kaltstart, grad mal ein paar hundert Höhenmeter zum Beginnen, das ist nicht unbedingt gemütlich. Aber die Strasse ist schmal, hat kaum Autos, nur ein paar Wanderer, hin und wieder ein Wohnmobil und ein paar Velofahrer. Man grüsst sich, und da wir uns auf dem Jakobsweg befinden, halten uns alle für Pilgerer. Wenn die wüssten, wie wir vor Wochenfrist geflucht haben.

Dazu geben uns heute höchstens die Rennvelöler Grund, die uns in halsbrecherischer Abfahrt exorbitant rücksichtslos die Kurven schneidend entgegenkommen. denn ansonsten wird's irgendwie immer wie schöner. Immer wieder bieten sich Aussichten auf das Meer steil unter uns.

Weiterlesen
1
  997 Aufrufe