2014 mit dem Azub Twin von Ennetbaden (Schweiz) nach Marokko. Da musste einfach ein Blog her!

Tag 30, 28. September

Bilbao-Blues

Bilbao

Bedeckt, gegen Abend einige Sonnenstrahlen, warm

Also den Blues haben wir wohl nur, weil wir morgen weiter müssen – oder eben auch wollen. Drum irgendwie auch selbst schuld. So schön die Stadt ist, die Velos, das eine schön brav auf dem Balkon, das andere im Treppenhaus sind immer noch da. Und sie flüsterten uns zu, dass sie morgen wieder was mit uns unternehmen möchten. Dagi hat die Route aus der Stadt hinaus schon im Kopf abgespeichert, es sollte also keine Probleme geben:
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Und mal so ganz generell: Bis jetzt haben uns alle Städte, in denen wir waren, sehr gut gefallen. Vielleicht mit einer Ausnahme . . . Siehe vorgestern. Die Gassen der Altstadt waren auch heute voll, und das, obwohl fast alle Geschäfte geschlossen hatten. Nur ein paar Tourishops setzten sich über das katholische Sonntagsschliessdekret hinweg.

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Tag 29, 27. September

Stadt und Land

Bakio–Bilbao

Sonnig und heiss.
51,4 km, T: 3:20, 15,5. km im Schnitt, Vmax: 60 km/h

Und so sind wir also wieder mal in einer Stadt gelandet. Und werden uns morgen auch noch weiter umsehen hier. Denn Bilbao hat glaub viel zu bieten. Ein kurzer Abstecher zum Guggenheim-Museum für den Fototermin lag heute schon drin, ein Schlendrian durch die Altstadt für Apero, Znacht und Firobig-Bier auch. Die Stimmung: unkompliziert, (aus)gelassen, südeuropäisch. Die Gebäude: schön und immer wieder überraschend. Irgendwie einfach gut.


Und eine Verschnaufpause brauchen wir. Die Küste von Biarritz bis hierher hat tüchtig an uns gezehrt, und das ständige Kurzpassfahren ging auch heute weiter. Doch keine Anstrengung der letzten Tage war vergebens, die Strecke ist einfach voll schön: Erst ist man noch in einer kleinen Hafenstadt, und kurz darauf blickt man schon wieder auf die ganze Bucht hinunter, kann  zurückblicken, findet am Horizont den letzten Rastplatz von gestern. Das tiefe Blau des Meers im Kontrast mit dem Grün der Wälder und dem Grau der Felsen und Klippen.

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Tag 28, 26. September

Auf und Ab bis Batterie leer

Lekeitio–Gernika-Lumo–Bakio.
Sonnig und heiss.

58 km, T: 3:47, 15,27 km/h im Schnitt, Vmax: 58,3
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Das Zmorge in Lekeitio war ein bisschen schmal, aber wir deckten uns im Ort noch mit Fressalien ein für die Fahrt. Und wie gestern, stieg es zuerst mal ganz heftig in die Höhe. Und die Sonne schien schon ziemlich kräftig, sodass wir trotz der noch relativ kühlen Luft ziemlich bald warm bekamen.

In Gernika-Lumo liess sich der Liegende eine neue Bremsscheibe montieren, da die alte an gewissen Stellen schon bedenklichen Dünnschliff hatte. Und das wurde erst gestern entdeckt – ein bisschen beunruhigend schon, wenn man bei jedem Bremser dran denkt, dass es nun noch weniger Material hat. Und bremsen muss man ja oft hier. Denn genau so steil, wie es rauf geht, gehts ja auch wieder runter. Und die Kurven sind auch nicht alle für  jenseits der dreissig geeignet.

Also für uns eigentlich sowieso nicht mehr.

Aber auch zum Rauftreten wurde Material zugeführt: Mittagshalt auf dem Platz neben dem Brunnen mit anschliessendem Kaffee in der Bar.

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Tag 27, 25. September

Costa Superlativo

Donistia–Zarautz–Deba–Ondorroa–Lekeitio
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Bewölkt, dunstig, Sonne gegen Abend

73,1 km, 16,7 im Schnitt, T: 4:22, Vmax: 53 km/h

Von der Jugi gleich ins kalte Wasser geworfen – ein happiger Aufstieg, Kaltstart, grad mal ein paar hundert Höhenmeter zum Beginnen, das ist nicht unbedingt gemütlich. Aber die Strasse ist schmal, hat kaum Autos, nur ein paar Wanderer, hin und wieder ein Wohnmobil und ein paar Velofahrer. Man grüsst sich, und da wir uns auf dem Jakobsweg befinden, halten uns alle für Pilgerer. Wenn die wüssten, wie wir vor Wochenfrist geflucht haben.

Dazu geben uns heute höchstens die Rennvelöler Grund, die uns in halsbrecherischer Abfahrt exorbitant rücksichtslos die Kurven schneidend entgegenkommen. denn ansonsten wird's irgendwie immer wie schöner. Immer wieder bieten sich Aussichten auf das Meer steil unter uns.

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Tag 26, 24. September

Relaunch

Biarritz–Hendaye–Donostia

Ca. 70 km

Meist bewölkt, mit keckem Gegenwind 
Der Neustart ist geglückt. Nun sind wir mit zwei statt einem Velo unterwegs, die eine muss nun ein bisschen mehr aufpassen als vorher, der andere passt zwar immer noch auf, aber das Singlevelofahren ist schon nicht ganz so anspruchsvoll, man muss nicht so weit vorauslugen, Schaltmanaöver dürfen gern auch mal in die Hose gehen, und muss mal man wenden, ist auch nicht grad Grossmanöver angesagt. Man tuts einfach.
 
Weit wichtiger. Eine wirklich schöne Etappe, immer nahe am Meer, das häufig in Sichtweite blieb. Mit abwechslungsreichem Auf und Ab der zerklüfteten Küste nach. Und zwei Fähren kamen dann auch noch grad dazu, die erste von Hendaye nach Hondarribia. Und da hiess es grad auch noch Adieu la France zu sagen.
Danach stiegen wir zum ersten Mal wieder ein bisschen richtig in die Pedalen, da ein kleiner Pass zu bezwingen war – der Jaizkibel. Da wir nicht so recht wissen, wie das nun ausgesprochen werden soll, liegt die Versuchung von Scheisskübel halt schon verführerisch nahe. Aber Scheiss ist das gar nicht. In etlichen Haarnadelkurven erklimmen wir die 500 Meter und geniessen viele schöne Blicke auf den Ozean. Und wähnen uns manchmal im doch nicht unabhängig gewordenen Kaledonien – grüne Wiesen, kurz abgegrast von den darauf weidenden Schafen.
Und die Abfahrt . . . ganz entspannt können wir die angehen, ohne Angst vor kochenden Pneus und schmelzenden Scheiben. Soooo schön. Worauf dann die zweite Fährüberfahrt angesagt war. Unten am Pass angekommen, schletzte es uns durch ein hässliches Hafenindustriegebiet, das sich zusehends in ein malerisches Dörfchen entwickelte. Und eine kleine Nussschale brachte uns in den Vorort von Donostia.


Und dort sind wir dann gestrandet. Und prompt zmitzt ins Filmfestival geraten. So richtig mit rotem Teppich und vielen Leuten und so. Schade nur, dass sie nicht auf uns gewartet haben. Mit viel Glück konnten wir noch ein Jugizimmer ergattern. Und wir verpflegten uns so richtig spanisch – Tapas e Cerveza in einer Bar. Stimmt so. Danke.

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Tag 25, 23. September

Biarritz, Les Landes, Baskenland

Leicht bewölkt, eher kühl mit leichtem Wind

Sodeli. Nachdem unser Blog ein paar Tage grad mal ganz stumm gewesen war und der letzte Blogeintrag sich doch relativ stark dem Minimalismus, wenn nicht sogar dem Nihilismus angebiedert hatte, versuchen wir nun, wieder Nägel mit Köpfen zu schlagen. Oder so.

Biarritz ist ein wirklich hübsches Ding. Ein bisschen britisches Flair weht durch die Strassen, Prunkbauten aus vergangenen Zeiten säumen die Strassen, die im Sommer wohl vor allem von surfenden Jungs und Mädels durchspült werden. Und eine gewisse Noblesse ist gekoppelt mit einer angenehmen Unkompliziertheit. Und ja. Vorne dran an all dem, ist das, was eben die Stadt für so viele Leute so begehrenswert macht: der Atlantik mit seinen schönen Stränden und den hier zuweilen noch schöneren und imposanten Wellen. Letzten Winter kam es hier zu Monsterdingern von Wellen, die es bis in die Schweizer Presse geschafft haben.
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