Tag 18, 19. Juli. The Straight Story

Geradeaus Bordeaux entgegen

Schon fast frech, diesen Titel zu wählen, denn von der heutigen Fahrt wird mir grad etwa etwas in Erinnerung bleiben: Never Chance a Running System. Einfach immer geradeaus. Und irgendwann bist du dann in Bordeaux. Und mit Michael Lynch hat eigentlich auch nichts des heutigen Blogeintrags zu tun. 

Ich wollte einigermassen früh los, verhiess doch die Wetterprognose so in etwa das Gleiche wie für gestern. Am Morgen noch ganz ok und dann immerzu wie heisser. Es Ggaffé ung en Gipfu, nicht zu vergessen das Pain aus chocolat dienten mir als ausgewogenes Frühstück, um das Abenteuer anzugehen. Abenteuer, weil es mir nicht so wohl war bei der Sache, denn die D 65 resp. die D 1250 ist die einzige einigermassen direkte Verbindung zwischen Arcachon und Bordeaux. Dementsprechend fürchtete ich regen Verkehr.

Alles halb so wild, es hett Röueli dranne, einfach loufe lau. Nüüt dranne mache! Mit wenigen Ausnahmen war der Überholverkehr sehr rücksichtsvoll, und oft hatte es einen Radstreifen – auso keis Problem. 

In Bordeaux bezog ich das ein bisschen enttäuschende Hotelzimmer. Aber man will ja nicht schon wieder 10 km ausserhalb des Geschehens sein. Die Stadt war zäh vor Hitze. Ich hangelte mich zu Fuss ein bisschen dem Schatten nach Richtung Zentrum, ein Eistee gab den andern.

 Am Abend genoss ich noch zwei Open-Air-Konzerte auf dem Quionces-Platz. Und ja, ich fühle mich willkommen geheissen von der Sadt. 

Noch ein Nachtrag zu gestern: in Vieux Bouceau standen die Fahnen auf Halbmast. Erst am Abend vorher hatte ich vom Attentat in Nizza gelesen. Heute auf dem Platz war die Polizei zwar dezent im Hintergrund und doch ständig präsent. Und ich überlegte ganz kurz, was jetzt da geschehen könnte. Und merkte gleich: Die haben ihr Ziel schon erreicht.