Schriftgröße: +
2 Minuten Lesezeit (475 Worte)

Tag 17, 18. Juli. Les dunes chaudes

Tag 17, 18. Juli. Les dunes chaudes

Wald und Hitze​

​Route: St. Girons Plage–Mimizan Plage–Parentis-en-Borne–Arcachon

​Wetter: extrem heiss ​Wind: heiss
​Tageskilometer: 125,9
​Zeit: 60:41
​​Geschwindigkeit: 22,38

Weiter gegen Norden – Richtung Bordeaux – durch die Wälder führte meine Reise. 

So alt, wie ich gemeint habe, sind die Wälder gar nicht. Erst vor etwa 200 Jahren begannen die Leute hier aufzuforsten, um die Dünen zu festigen. Vorher sei die Landschaft Spiel von Wasser und Wind gewesen, die Dünen wanderten immer weiter ins Landesinnere und zerstörten Kulturfläche. Um dies zu verhindern, wurden gezielt Disteln und andere geeignete Pflanzen benutzt. (Ob schon vorher Disteln vorhanden waren, habe ich nicht ganz verstanden.) Das dahinterliegende Land wurde mit genügsamen Nadelbäumen aufgeforstet. Ein grosser Teil dieser Wälder steht heute unter Schutz und wird heute zur Harzgewinnung benutzt – die Weiterverarbeitung des Harzes riecht man manchmal, ein recht beissender Geruch, den man nur nicht hässlich findet, wenn man weiss, woher er rührt. 

Ich bin froh, wusste ich heute nicht, wie heiss es wurde. Es begann recht harmlos, halt so richtig sommerlich. Heiss, aber irgendwie ganz ok, wenn man so flach im Halbschatten vor sich hin Pedalen kann. Es war immer so ein labiles Gleichgewicht zwischen nicht zu viel Anstrengung und trotzdem genug Fahrtwind. Das Zmittag genehmigte ich mir im Vorraum des Intermarchés von Parentis-en-Bourg. Dort war es einigermassen kühl. Leider der Cola-Automat defekt. Und im Laden selbst gabs nicht wirklich vernünftiges Packmass und schon gar nicht kühl. Das ist überhaupt so ein bitzli ein Problem, das mit dem Einkaufen. Bei diesen Temperaturen muss alles weg. Aber so kleine Packungen Käse oder Fleisch sind oft gar nicht erhältlich. Diesmal war aber der Hunger gross genug für neun Tranchen Chorizo. 

Ein Eistee in Parentis musste dann – wenn schon kein kaltes Coci zum Essen, sondern nur gut geheiztes Wasser – schon noch sein danach. Leider war fast alles zu. Eine Beiz mit schönem Garten . . . Kaum sass ich, deutete man mir an, dass sie nun schliessen. Also vis-à-vis, da kriegte ich einen so richtig feinen, selbst gemachten. Auch den verdünnte ich. Danach wurde irgendwann alles einfach nur heiss, sogar die Bremsgriffe . . . Der sonst kühlende Fahrtwind begann fast noch mehr zu heizen. Am Lac de Biscarosse genehmigte ich mir ein kurzes Bad. Aber sooooo erfrischend war das nun auch wieder nicht. Der See war fast so warm wie das Thermalbad in Bagnères. 

Kurz vor Arcachon schletzte es mich in einen Spar, wo ich ein kühles Cola und ein Orangina akquirierte und damit eine Flüssigkeitszufuhr vornahm. Die Energie für die letzten fünf Kilometer war nun da. Im Camping teilte man mir mit, dass das Internet schon den ganzen Tag tot sei. Und ich Trottel stellte den iPad aus, danach hätte ich die SIM-Karte entsperren müssen. Die den gleichen Code hat wie die auf dem Handy. Habichimfall extra gemacht, ich Schlauer. Oder eben doch nicht. Und drum ist der Blogeintrag nicht schon am frühen Morgen bereit.

1
Tag 18, 19. Juli. The Straight Story
Tag 16, 17. Juli. Gestrandet
 

Kommentare

Derzeit gibt es keine Kommentare. Schreibe den ersten Kommentar!
Montag, 13. Mai 2024

Sicherheitscode (Captcha)