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Tag 16, 17. Juli. Gestrandet

Tag 16, 17. Juli. Gestrandet

​Von Meer, Camping und Fortschrit

​Route: Camping–Strand–"Dorf" ​Wetter: schön und heiss ​Wind: Morgen aus Osten, Abend ausm Westen (nichts Neues)
​Tageskilometer: bin rausgefallen beim Schritte zählen, sorry.
​Zeit: Punkt 19.23
​​Geschwindigkeit: lento

L'ange de la mer war heute Nachmittag weg. Ich konnte es mir natürlich nicht nehmen lassen, die Wellen des Atlantiks zu beglücken. Gestern hatten sie das Teil nur gedrosselt laufen lassen, viel mehr als Mittelmeerfeeling kam da nicht auf, und da kann man ja auch ein paar Kilo Salz in den Hallwilersee schmeissen . . . Heute gingen die Wogen aber wieder ein bisschen höher – der Engel hat sicher das Seine dazu beigetragen.

Allzulang hab ich es aber am Strand nicht ausgehalten. Ich spüre, dass ich in den letzten Tagen mehr als genug Sonne getankt habe. Mein Sonnenfass ist so langsam am Überlaufen. Und die Sonnencreme am Ausgehen. 

Also mal zurück auf den Platz, und dort ein bisschen orientierungslos rumstehen, weil mein Zelt tagsüber an der prallen Sonne steht. Darum mal ab in die Bar. Ja, Bar, auf dem Camping, auf dem wir in den Siebzigerjahren erst mal froh waren, als sie ein paar wenige Duschen mit Warmwasser ausgerüstet haben. Man musste damals aber extrem gutes Timing haben: War man als Einziger oder als einer von wenigen am Duschen, war das Wasser unerträglich heiss. Preichte man es auf die Rush Hour, hätte man gradsogut im anderen Sanitärblock ohne Anstehen eine kalte Dusche geniessen können. Dafür war es Abenteuer. Und fast gratis. Man bekam sozusagen gegen einen Obolus einen Platz mit Umschwung zur Verfügung gestellt. Heute ist Camping eine Industrie. Und kostet hier schlappe 23 € pro Nacht für ein munziges Zelt und ein Velo. Dafür gibt es heute hier Waschmaschinen, fein regulierbare Brünneli- und Duschhahnen, eben: eine Bar, drei Pools, eine Bühne, Velo- und Fischerzeugvermietung und sonst noch einige Triggs u Gägs. 

Aber das Internet kostet, und dafür funktioniert es nicht. Geräte kann man nur laden, wenn man einen Stromplatz bezahlt oder endloses Vertrauen in die Mitcamper hat, dass sie einem die Gerätschaften nicht aus dem Sanitärblock in ihr eigenes Zelt in Sicherheit bringen. Und noch lustiger: Um Geld abheben zu können, muss man fünfzehn bis zwanzig Kilometer unter irgendwelche Räder nehmen bis in eines der nächsten Dörfer. Irgendwie ist halt irgendwo die Zeit doch ein ganz kleines bisschen stehen geblieben. Halt doch noch irgendwo sympathisch. 

Zum Glück bin ich kreditkartenwürdig.

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Tag 17, 18. Juli. Les dunes chaudes
Tag 15, 16. Juli. Memory
 

Kommentare 1

Gäste - Nik am Dienstag, 19. Juli 2016 01:06

Tja, vorerst gets nüt nois z'läse. Schienbar hets be de Franzose s'Internet verbrutzlet. So heiss seigs det.

Hoffe mer dass sich de Didi no ab und zue im Atlantik chan abchühele.

Tja, vorerst gets nüt nois z'läse. Schienbar hets be de Franzose s'Internet verbrutzlet. So heiss seigs det. Hoffe mer dass sich de Didi no ab und zue im Atlantik chan abchühele.
Sonntag, 12. Mai 2024

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