Reconciliation
(Tarbert–)Uig–Port Raigh (Portree): 29 km, 23,8 km/h
Reconciliation (n) – the restoration of a friendly relationship
Das Wetter heute Morgen: raining cats and dogs. Gut, dass ich heute also wieder ein bisschen Fähre fahren darf. Zurück auf Skye – wo ich doch vor ein paar Tagen schon mal war. Von Tarbert nach Uig dauert die Überfahrt gut anderthalb Stunden, und da es nun wirklich nicht Sonnendeckwetter ist, installiere ich mich grad mal in der Mariners’ Lounge, so heissen die Restaurants auf den CalMac-Ferries.
Durch das Fenster sehe ich, wie sich die Bewölkung auf See langsam lichtet, scheue Sonnenstrahlen versuchen das Wasser zum Glitzern zu bringen. Und schaffen es zuweilen sogar für einen kurzen Moment. Doch über Skye sieht es dann doch noch sehr unfreundlich-verhangen aus. Von mir aus könnte die Überfahrt noch länger dauern. So eine Rundfahrt um die Insel oder so fänd ich jetzt grad noch super.
Von meinen Wünschen eher unbeeindruckt, legt die Hebridean Isles pünktlich im Hafen von Uig an. Uig besteht so plus minus aus dem Hafen, einem Campingplatz, ein paar Geschäften und einer Strasse, die aus Uig über eine lange ansteigende Kurve um die Bucht wegführt.
Im Bus Stop Shelter (klingt ja auch fast wie ein Songtitel) ziehe ich mich um – die Sachen von gestern vermochten leider nicht ganz trocken werden. Aber es ist deutlich wärmer, ein leichter Wind – in der für mich sympathischen Richtung – und die sich jetzt auch hier lichtende Bewölkung machen Mut.
Es fährt sich gut heute. Bergauf ist zwar auch mit Rückenwind nicht immer ein Schleck, aber muss halt sein. Nach dem Verlassen der Bucht von Uig, wo ich nochmals schöne Aussicht auf den Hafen und die wieder auslaufende Fähre habe, geht es plusminus ebenfür südwärts, mit dem leichten Rückenwind easy und zügig. Endlich wieder Velofahren und nicht Kämpfen.
Mein Ziel ist die Jugi von Portree. Wo ich dann auch Mitte Nachmittag in aufgeräumter Stimmung eintreffe. Nach Bezug des Zimmers und der ausgiebigen Dusche erkunde ich den Ort, finde auch ein sympathisches Pub, in dem ich dann auch Znacht esse und jetzt – endlich!!! – mal einen Whisky trinke. Und wenn schon dann grad und überhaupt: Kilchoman. Von dem weiss ich, dass ich ihn mag. Islay, junge Distillery, die glaub alles selbst macht, also auch das Getreide selbst anbaut. (OK, in Tobermory gabs schon mal einen: geografisch korrekt einen Tobermory).
Die Strapazen von gestern sind schon bald vergessen und ich sehe meiner eventuell letzten Veloetappe recht zuversichtlich entgegen..
Kurzer Ausblick: Am Samstag nehme ich wohl den Zug nach Inverness, wo ich bis Montag bleibe, von da gehts runter nach Glasgow für zwei Nächte, und dann noch vier Tage London. Aber ich kann ja auch weiterschreiben.
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