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Guter Anfang mit schwieriger Fortsetzung

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Gómara–Sigüenza, 86 km, 20,33 km/h, 960 Meter rauf, 1040 runter. 

Das beginnt ja schon mal super. Zwar ohne wirkliches Frühstück, aber immerhin zwei Kafi und ein Getränk, das sich als Orangensaft ausgibt. Und dann los. Kühl ist es noch, aber die Landschaft schon in Sonne getaucht, die Kurven und das stetige Auf und ab schmiegen sich an die Räder. Voll alles im Fluss. 

Bei jedem Dorf halte ich Ausschau nach einer Bar, wo es eventuell noch etwas mehr Zmorge gibt. Fehlanzeige. Die Dörfer (viele sind es nicht) sind noch da, aber die Leute scheinen fort zu sein. Viele Häuser stehen leer, andere stehen nicht mehr. Landflucht. 

In Morón de Almazan rechne ich mir Chancen aus. Dort habe es auch ein Museum, sagt die Karte. Vor allem hat es aber eine Riesenkirche, die über dem Dorf thront. Aber ausser einer Katze und einer alten Frau, die mich kurz beobachtet: nada. Immerhin ein schattiges Plätzchen und einen Brunnen. Gut für einen Halt.

Das Essen hat gut getan, das Flüssigkeit Nachtanken auch. Aber nützen tut es nicht – fühl mich 30 Jahre älter, wie wenn die Batterie des E-Bikes leer wäre, die Reifen platt wären –oder mit Wasser gefüllt —, das Velo 48 Kilo schwer wäre und der Wind mir mit 50 ins Gesicht knallte. Dazu Blei an den Pedalen. Kaum gehts ein bisschen bergauf, verlässt mich die Energie. Brother, where art thou? Fühle mich deplatziert auf dem Sattel, wünsche mir grad auch mal wieder ein Liegevelo, wo nix weh tut, und verwünsche den eigentlich schwachen Gegenwind. In Gedanken verkürze ich die Etappe schon. Und hoffe immer noch auf ein Kafi. 

In der Karte wäre in einem Dörfli eins markiert, es hat auch eins, Im ehemaligen Bahnhof. Mit vielen Sonnenschirmen und alten Velos geschmückt, gut für einen Halt, für Schatten unter dem Sonnendach. Geschlossen ist es trotzdem.

Ich erhole mich ein wenig von mir, und mache mich dann weiter auf den Weg, Richtung Sigüenza, meinem heutigen Schlusspunkt. Da gehts vor allem runter, und schon gehts wieder ein bisschen besser.

Aber während der Pause ist mir klar geworden, ich muss für den Moment Tempo rausnehmen, die Route umplanen, ein Teilstück mit dem Zug machen. 

Málaga ist noch weit weg. Jeden Tag etwa 100 km und nur selten flach. Biege wohl nach Sigüenza links ab.

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Umgeplant
Todo ariba – nada abajo
 

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Samstag, 13. September 2025

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