Umgeplant

Sigüenza–Molina de Aragón

86,4 km, 1050 Meter rauf, 1000 runter, Schnitt 21,5 km/h 

Gut geschlafen ist schon mal die halbe Miete, und die hab ich bekommen in Sigüenza, im Albergo Ciudád Del Donce.

Das Frühstück fiel dafür eher spärlich aus. Aber immerhin kein Kaltstart.

Wie schon angetönt, habe ich gröber umgeplant. Wäre ich nach Málaga gefahren wie geplant, hätte ich mir keinen Ruhetag gönnen können, falls ich am Ziel dann auch noch zwei volle Tage die Seele hätte baumeln lassen wollen. Darum bin ich in Sigüenza nach Osten abgebogen und fahre jetzt nach Teruel, um danach Valencia anzusteuern.

Von da mit Zug nach Barcelona und eventuell per Fähre nach Genua.

Die Etappe heute ist jetzt nicht so wirklich das „Tempo rausnehmen“, das ich gestern erwähnt habe. Aber immerhin: den Druck rausgenommen.

Heute komme ich jedenfalls schon mal gut die erstan Höger rauf. Kaum aus Sigüenza raus, ist man wieder (fast) allein auf der breiten Strasse, kommt an sattgrünen Wiesen vorbei, an und ab einem kleinen Dorf, wo die Kirche drin gelassen wurde.

Nach ziemlich genau zwanzig Kilometern raste ich in Alcolea Del Pinar. Und schiebe nachher wieder die Krise. Bauchweh. Vorläufig ist Hahnenwasser gestrichen. 

Etwa eine halbe Stunde später hört es auf zu rumoren, und ich sammle mich für die Weiterfahrt. Gefühlt geht es immer bergauf, aber in angenehmer Darreichung, nie wirklich steil, immer wieder mit flachen Intermezzi, um etwas entspannen zu können.

Bei 1250 Metern ist dann aber Schluss mit obsi, und das Velo und ich freuen uns auf eine lange Abfart, auch nie sehr steil, perfekt zum Laufenlassen mit entspanntem Mitpedalen.

Molina de Aragón, typische spanische Kleinstadt, grosse Kirche halt, und hier noch eine Burgruine am Hang oben, ein kleines Flüsschen. Aber hat sicher schon bessere Zeiten gesehen. Viele Häuser stehen leer oder sind schon am Verfallen, Bars und Restaurants sind einige, wie es in Google amix so heisst, dauerhaft geschlossen. Aber  keine Angst, ich muss nicht hungrig ins Bett.