2014 mit dem Azub Twin von Ennetbaden (Schweiz) nach Marokko. Da musste einfach ein Blog her!

Tage drei- und vierunddreissig: Ups and Downs à discretion

384C8DFB-3C34-4B82-B93F-7FB0411454B6 One of those numerous Lochs

​25. und 26. August 2022

​Route: 
Ullapool–Clachtoll
Clachtoll–Scourie
​Wetter: ​Wind: gut, mehrheitlich Rückenwind
​Tageskilometer:
60,5 und 48,8
​Höhenmeter:
1130 und 1003
​​Geschwindigkeit: 
18,2 und 15,9

Wir wollen uns nicht beklagen. Aber es muss gesagt sein, klipp und klar, in aller Deutlichkeit und ohne Umschweife, deutsch und deutlich mit gebührendem Nachdruck: Die letzten beiden Etappen waren hart. Steigungen noch und nöcher mit weit über 10%. Kurze Abfahrten waren natürlich auch dabei. Sonst wäre es ja ein Himmelfahrtskommando geworden. 

Beides wird uns in Erinnerung bleiben: die zu erklimmenden Höger, die auch mal 17, 18 zweimal aber auch 25% geneigt waren und uns an die physischen und die Velos an die technischen Grenzen brachten. Und die Abfahrten, in denen die Bremsen vor Freude, so richtig zupacken zu dürfen, fast zu leuchten begannen.

Nein, wir beklagen uns nicht darüber, dass wir nach knapp respektive gut 50 Kilometer schon fast nudelfertig waren. Und nicht darüber, dass wir die Menge an Gepäck verfluchen, die wir über die Hügel zu wuchten hatten, auch nicht, dass ich fast Blasen an den Händen bekommen habe vom dauernden Rauf- und Runterschalten. 

WIr beklagen uns nicht, denn wir wussten, auf was wir uns da eingelassen hatten: die Rock Road, die 15 Kilometer nordwärts von Ullapool beginnt und nach Lochinver führt, und die Coastal Route von Lochinver nach Kylesku: Ich war die schon mal gefahren mit dem Velo vor dreizehn Jahren – und die beiden Strecken waren mitverantwortlich dafür, dass ich nochmals mit dem Velo nach Schottland wollte.  

Der Wiederholungstäter. Finde die Gründe!
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Tage ein- und zweiunddreissig: Hang loose in Ullapool

D43E0AC8-9560-4AA7-8579-FFDC5189A0C8 From the top of Ullapoolhill: „Loch Seaforth“ of CalMac Ferries arriving from Stornoway

​23. und 24. August

​Route: Ullapool ​Wetter: sehr warm und
am Morgen ein bisschen Regen, dann sonnig mit kühlem Wind



Gestern Abend entschieden wir nach einem gemütlichen, warmen Tag mit viel Sonne, unseren Aufenthalt in Ullapool gnadenlos zu verlängern. Und auf Camping haben wir grad keine Lust, also nochmals ein B&B. Unsere Landlady hat zwar zuerst zugesagt, dass wir bleiben können. Dann kam aber der Rückzieher: Sie habe keine Zeit zu putzen an unserem Abreisetag und am Abend schon eine Buchung - so müssen wir halt heute morgen auf die Suche. Die Tourist-Info vermittelt uns das „Riverside“, ein Guesthouse mit einem gemütlichen Gastgeber.

Wir geniessen die beiden Tage voll, hängen in Kaffees und Pubs rum, ich gehe schwimmen, Hansj zweimal auf kleine Wanderung, ich heute auch noch.

Wieder fein gegessen, die Musik im Pub beginnt, und damit endet dieser Blog-Eintrag frühzeitig.  

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Tag dreissig: Wenn die Ebenen steil werden und es am Ziel Überraschungen gibt

55DAC365-79E7-45F5-A7C6-30A4B365B0C0 Ullapool

​22. August 2022

Route: Poolewe–Ullapool ​Wetter: bedeckt, kräftiger Wind ​Wind: Headwind
​Tageskilometer: 85
​Höhenmeter: 1170
​​Geschwindigkeit: 18,2 km/h

Due to severe nackeredness this blog entry was delayed for about 24 hrs. We deeply apologize for any inconveniences this may have caused. 

So, dann sind wir jetzt so weit.

It was a tough day! Wir kommen recht früh los vom Campingplatz – um halb zehn sind wir unterwegs. Kurz nach der Ausfahrt aus Poolewe müssen wir schon den ersten recht steilen Anstieg bewältigen. Wir sind guten Mutes, immerhin sagte uns Dr Google, dass es heute auf 80 km bei etwa 900 Höhenmetern bleiben wird. Das klingt nach einer vernünftigen Angelegenheit. Allerdings gibts in der Folge ein paar Aber:

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Tag neunundzwanzig: Traveling North Again

526D4C6F-103E-40A5-AAF7-28D7A9C9823C The Torridon

​21. August 2022

​Route: Shieldaig–Kinlochewe ​Wetter: mehrheitlich bewölkt, a light drizzle, and some sun ​Wind: Rückenwind und Gegenwind in gutem Verhältnis
​Tageskilometer: 75,4
Höhenmeter: 885 ​​Geschwindigkeit: 19,8 km/h

Die Sturmnacht haben wir unterdessen verdaut. Doch nach zwei Tagen Pause habe ich mit meinem Gepäck ein solches Durcheinander angestellt, dass ich einige Zeit brauche, bis alles wieder am richtigen Ort verstaut ist.

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Tag achtundzwanzig: Sleepers in the Storm

8EBF808D-9785-4427-99D0-7748D991032A Peaceful evening

​20. August 2022

​Route: Shieldaig Campsite–Nanny‘s Café–Shieldaig Campsite ​Wetter: read on ​Wind: just keep on reading, will you?
​Tageskilometer: none really

Der Tagesblog fällt kurz aus, zuerst kommt eine Zusammenfassung der Nacht.

Nach einem einfachen Znacht neben dem Zelt und einem Ausflug ins lokale Pub (die Liste der Pubs in diesem Ort ist nach genau einer Zeile zu Ende) kommen wir bei leichtem Regen wieder auf dem Campsite an. 

Die Nacht beginnt mit leichtem Wind und wiederkehrenden Schauern – das feine Trommeln auf dem Zeltdach hat irgendwie etwas Beruhigendes.

Gegen frühen Morgen frischt der Wind deutlich auf, immer deutlicher, bis er uns so laut anschreit, dass es so unmöglich wird, weiter zu schlafen. Er schüttelt das Zelt durch, mit kurzen flauen Phasen. Dann kommt der Wind jeweils hörbar wieder näher, bis er noch stärker am Zelt rumreisst als zuvor. An Schlafen ist nicht mehr mal im Traum zu denken. (Das wäre so ein Satz für unsere Wand in Zürich, finde ich.)

Als das Tuch des Zelteingangs zu flattern beginnt, dämmert es mir, dass sich wohl ein Hering gelöst hat. Also Regenschutz montieren, rauskriechen und ihn mit dem Veloschuh – der hat ja diese Eisenplatten für die Klickpedale – wieder einschlagen. Zwei weitere Heringe, die sich auch schon gelöst haben, werden auch fixiert.

Auch Hansjs Zelt fliegt fast davon. Als bei auch alles wieder fixiert ist, klingt der Sturm – wohl so eine Art Schadenfreude – so langsam ab, und gegen halb sieben finden wir dann doch noch ein wenig Schlaf, den wir uns doch gerne gönnen.

Jetzt zum Tag:
Um neun erwache ich, die Sonne scheint scheinheilig vor sich hin, als ob nix gewesen wäre, und wir können gemütlich draussen zmörgelen. Wir wärmen uns an der Sonne.

Hansj meint nur, wir seien eben schon härti Sieche. Da hatte ich aber noch keinen Kaffee gehabt, was mir eine Antwort unmöglich machte.

Es bleibt den ganzen Tag über windig, Hansj macht einen Ausflug ins benachbarte Torridon – dort hats ein Superhotel, das zwei oder drei Stufen über unserer Preisklasse fungiert. Aber Hansj genehmigt sich trotzdem ein Bier in diesem Etablissement, während ich in Shieldaig bleibe und nochmals das Nanny‘s Café besuche.

Auf dem Rückweg werde ich wieder nass, sodass mir der Tumbler grad recht kommt, um meine Sachen wieder zu trocknen.

Jetzt grad fein gegessen in dem einen Pub, vielleicht jetzt noch ein Dessert und/oder einen Whisky. Und dann holen wir den weggeblasenen Schlaf nach.
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Tag siebenundzwanzig: Von Katzen, Hunden und Regen

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​19. August 2022

​Route: Strathcarron ​Wetter: vielfältig ​Wind: gut
​Tageskilometer: 30

​​Geschwindigkeit: 19 km/h

Als wir zum Zmorge im Pub erschienen, stand der Porridge schon auf dem Tisch – es kam dann noch Bacon’n’egg, Beans, Fried Bread, Mushrooms and Fried Tomatoes. Also einfach, was so zu einem rechten Cooked Breakfast gehört – aufs Haggis und den Black Pudding verzichtete ich. 

Es ist ja nicht so, dass wir extrem wankelmütig wären. Einfach das mit dem Wetter. Heftige Niederschläge wechselten sich heute mit friedlichem Sonnenschein bei forschem Wind ab. Rückenwind würde es vornehmlich werden, ausser grad am Anfang. Aber eben, das mit dem Regen. Und dann der Bahnhof grad nebenan. Wir fragten uns, wie es mit einer kleinen Auszeit in Inverness wäre. Der Zug würde um halb eins fahren. Vielleicht. (Die Gleise sehen trotz der vier Züge pro Richtung und Tag recht ungeschliffen aus. Und die Bahn soll dieses Wochenende wieder mal zum Streik aufgerufen haben.

Wir entschieden uns schliesslich für eine kurze Etappe. 

Und bald waren wir auf dem Weg Richtung Lochcarron (liegt sinnigerweise am Loch Carron), wo wir uns auch schon mal in eine Hotelbar stürzten, weil es zu schütten begann. 

Nach etwa einer Stunde schien die Sonne wieder. Und wir schwangen uns auf die Rädli. Mit Rückenwind voll in die nächste Traufe.  

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