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Tage sechzig, ein- und zweiundsechzig: Days to Say Good-Bye – Fährenfieber

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​22., 23. und 24. September 

​Route:
Campbeltown
Campbeltown–Ardrossan–Culzean Castle
Culzean Castle–Belfast
​Wetter: ​Wind: gut
​Zweitageskilometer: 132


Bin grad nicht so fit.

Irgendwas aufgeslesen. Bisschen fiebrig, bisschen schlapp, bisschen appetitlos – bisschen Mist.

Nach einem weiteren Tag mussten wir vor sieben Uhr morgens bei der Fähre antraben. Das Morgenlicht tauchte das verschlafene Städtchen in eine hollywoodreife Stimmung. Schön, dass wir grad an diesem Tag so früh rausmussten.   

Wir verliessen also Mull of Kintyre, und die gut zweistündige Fährenfahrt – die letzte innerschottische – nach Ardrossan konnten wir trotz unserer Müdigkeit geniessen.

Im Zickzack führte der Radweg Richtung Prestwick. So sehr zickzack, dass es uns irgendwann mal reichte und wir die Strasse wählten, um wenigstens ein bisschen Strecke zu machen.

Wie auch schon erwähnt: Radwege sind oft gut gemeint. Das eine Gegenteil von gut gemeint ist gut. Jede Kreuzung mit einem Verkehrsaufkommen von >5 Autos/h  wird gefliessentlich umfahren. Dafür wird man durch Abschrankungen geführt, muss eine Hauptstrasse auf dem beampelten Fussgängerstreifen queren, nur weil der Radweg die Seite wechselt.

Manchmal fühlt man sich nicht für voll genommen auf diesen Strecken, dafür kann man dutzendweise irgendwelche Hunderassen studieren und versuchen, über die Leine zu fahren. 

Mit den Schildern geben sie sich ja grosse Mühe. Aber . . . während man im Auto Vorankündigungen, WIederholungen und schließlich noch ein Schild bei der Kreuzung hat, sind sie hier klein, in rauen Mengen übereinandergehängt und sicher erst bei der Kreuzung angebracht. Manchmal auch erst nach derselben. Dann merkt man grad noch, wenn man falsch ist.

Die Region um Prestwick und ich können es nicht so miteinander. Schon das letzte Mal auf dem Velo war ich in der Region sehr unfit und hatte einen verstimmten Magen. Auch jetzt: Durchfall, fiebrig. Trotzdem: WIr haben die Jugi in Belfast reserviert und zwei Tage für die Strecke zur Fähre, die von Cairnryan im Süden ablegt, eingeplant. Darum: Da musste ich einfach durch.

Hansj hat mir netterweise grad das Zelt aufgestellt bei Ankunft bei Culzean Castle – ein prachtvoller Countrypark mit einem Schloss aus dem 17. Jahrhundert. Aber ich bin nur noch schnell unter die Dusche und habe mich dann um 17 Uhr ins Zelt verkrochen. Schlafen war nicht viel. Aber anderes auch nicht wirklich möglich. OK: Ziemlich viel drehen und wenden und den Campingplatz mit der auf dem Zeltboden knirschenden Matte unterhalten.  

Heute fuhren wir auf der A77 Richtung Cairnryan, von wo die Stena Line Ferry uns nach Belfast schipperte. Ein bisschen Respekt hatten wir ja schon vor dieser Hautpstrasse, wird doch Radfahrern eher abgeraten, sie zu benützen. Wir hatten aber Wochenendglück: kaum Verkehr, dann dazu noch Rückenwind satt und ausser meiner Angeschlagenheit war es ein Genuss, keine Wolke am Himmel, angenehme Temperatur, fast immer nahe der Küste – was will man mehr?

Sogar die paar Höhenmeter gegen Schluss erklimmen wir ganz unverkrampft. 

Einfach schade, dass ich nicht bei besserer Gesundheit war. Die paar letzten Kilometer in Schottland. Das Ablegen der grossen Fähre, in den Abend hinein Richtung Belfast.

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Donnerstag, 09. Mai 2024

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