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4 Minuten Lesezeit (705 Worte)

Tag 80, 18. November

Mardi et vendredi à la même journée – La coincidence maroccaine

oder "And now, the end is near . . . – We did it our way".

Tanger
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Leicht bewölkt

Von der Raum-Zeit-Falte hatten wir's schon mal. Es ist höchste Zeit, das Thema noch einmal aufzurollen. Ohne Spock, Enterprise und Startrek und -wars und so Sachen, Alkohol war definitiv auch keiner im Spiel, ebenso wenig wie sonstige Drogen, obwohl wir genug davon angeboten bekommen haben, um ganze Freundeskreise damit zu versorgen.

Der Freitag fand für uns an einem Dienstag statt. Einfach, weil wir – wie ihr sicher alle richtig vermutet habt – heute zu einem Couscous gekommen sind, obwohl wir das mit der Migros nicht einmal ansatzweise bemühen mussten. Und es war gut. Sehr gut sogar. Aber auch die Suppe davor hat geschmeckt. Drüber hinaus war die Glück bringende Gaststätte nur zwei Ecken vom Dar Bargach, unserer Pension, entfernt, keine fünf Minuten zu Fuss. Der geschnäuzelte Wirt Ismael schaffte es, aus jedem seiner Handgriffe eine kleine Show zu machen. Aber sympathisch. Einmal darf es jetzt nochmals ein Foodie geben, so fast ganz am Schluss.
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Wir striehlten heute nochmals durch die Medina, Didi zog es in den Suk, wo regalweise Kochtöpfe, gestapelte Handys ebenso wie Turnschuhe, Unterhosen, Lederjacken und Täschchen teuerster Marken zum Spotpreis auf eventuelle gut Gläubige warteten. Didi konnte sich aber so ganz knapp beherrschen, sich nochmals zu einer Dummheit überreden zu lassen. Aber es gab auch vernünftige Sachen wie Gewürze, Gemüse, Fleisch, Fische und vieles mehr, die miteinander um die Wette dufteten. Oder ähnlich.
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Im Übrigen traf er den lieben Berber von gestern nochmals, der heute in aller Freundschaft einen Kaffee trinken wollte. Not as a working guide today, but as a friend. Da die beiden sich ja aber gestern schon innigste Freundschaft geschworen hatten (wie nahe doch schwören und das englische swear sind!), liessen sie das dann aber nach mehreren freundlichen, aber bestimmten Danke doch noch bleiben.

Wir haben nochmals die Sonne genossen heute. Auf der Dachterrasse beim Lesen, beim draussen Sitzen und Kaffee oder Tee Trinken, beim Gässchen Durchforsten, beim Nichtstun in einer Stadt, die dasselbe fast verunmöglicht.

Die Raum-Zeit-Falte nochmals. Erst noch grad den Weinbergweg runtergeschwankt – sogar zweimal –, erst noch in der Provence, in Montpellier mit dem Tandem, erst noch im TGV nach Biarritz mit überteuertem Kafihalt in Paris, die Biskaya, Bilbao, spanische Hochebene, Vila Real, Besuchstage in Lissabon, Porto, Sevilla, die Sandstrände, die schönen Landschaften, die einsamen Strassen, die verfluchten und die geliebten Höhenmeter . . . 

Und jetzt? Letzter Tag ohne Beginn der Heimreise am selben Abend, morgen Nachmittag die letzte Etappe auf dem Velo, abgesehen von den wenigen, an einer halben Hand abzählbaren vom Hafen zum Bahnhof in Genua. Einmal aufs Schiff rauffahren mit dem Velo, einmal runter, drei Mal in den Zug laden. Irgendwie können wir jetzt alles zählen. Auch die Blog-Einträge. (Was tu ich jetzt dann abends, wenns nichts mehr zum Schreiben gibt? Und was ohne am Morgen die Fehler Korrigieren, die ich abends nicht mehr gesehen habe?)

Das Abenteuer, dem Sommer nachzufahren, ist uns glaub gelungen. Wir hätten die Regenkleider fast so gut zu Hause lassen können. Die Sonne hat geblendet und geheizt. Manchmal mehr, als uns lieb war. Wir nahmens gerne in Kauf.

Viel haben wir gesehen, für noch viel mehr reichte die Zeit nicht, vielleicht auch manchmal die Musse, oder dann war das Timing falsch. Häufig sahen wir Veranstaltungsplakate einen Tag zu spät oder ein paar Tage zu früh. Aber das gehört wohl einfach dazu.

Schade, mussten wir Unfallfolgen verarbeiten, von einem grossen Velo Abschied nehmen, von einer Jacke. Aber solche Dinge gehören auch dazu. Jedenfalls zu dieser Reise.

Sommer ist zwar auch hier nicht mehr, dafür ist es abends und nachts zu kühl, und auch die Tage sind kurz geworden. Aber Sonne tanken konnten wir zur Genüge. Das Abenteuer war vor allem zu Beginn eine Prise zu abenteuerlich. Und fürs Abenteuer Marokko fehlte uns dafür die Zeit, die wir gebraucht hätten, uns wirklich darauf einzulassen.

Ja, das klingt alles so ein bisschen nach "Das wars dann wohl". Wir können noch nicht sagen, ob es morgen und in den Tagen auf dem Schiff möglich ist, etwas auf das Netz zu stellen. Darum mal ein prophylaktisches "Bis bald".

Ist der Glühweinstand am Bahnhofplatz besetzt am Samstag?
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Kommentare 1

Gäste - Brigitte am Mittwoch, 19. November 2014 14:28

Booh, was mache ich nun, wenn ich nicht den Tag starten kann beim Lesen der Neuigkeiten? Da sage respektive schreibe ich doch: welcome back

Booh, was mache ich nun, wenn ich nicht den Tag starten kann beim Lesen der Neuigkeiten? :D Da sage respektive schreibe ich doch: welcome back :D:D:D
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