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Tag 39, 8. Oktober

Portland oder Scotugal?
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Mirandela–Vila Real

77 km, T: 4:40, 16,5 km/h im Schnitt, Vmax: 50 km/h

Zuerst struber Regen, dann voll krasser Gegenwind, dafür trocken und teilweise sonnig
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Für alle, die uns bis jetzt (berechtigterweise) benieden haben: Es regnete. Nicht nur so ein bisschen nieseln, sondern so richtig. Die heutige Etappe war zu Beginn eher eine Sache für Schnorchel statt Sonnenbrille und Flossen statt Pedalen. Und dann war die Wasseroberfläche kaum je eben, sondern führte uns in eklatanter Stetigkeit gen Himmel.
Der Morgen fiel also nicht grad in die Kategorie Genussradeln, obwohl es uns zu Beginn ehrlicherweise auch irgendwie gefiel. Das müssen wir nun auch zugeben.
Aber alles, was recht ist, und überhaupt: Da erwartet man eine gemütliche Fahrt gegen Westen mit ein paar netten Anhöhen, wo man die Aussicht geniessen könnte, und was bietet sich einem? Ein gefühlter Bergpreis nach dem andern. Und die Anhöhen? Wolkenverhangen und recht feucht. Drohendes Aquaplaning und durch halbe Hallwilerseen preschende Geländewagen mit entsprechender Fontäne vermiesten uns dann auch noch die mehr als spärlichen Abfahrten.
In Murça stürzten wir uns dann in den Schärmen, um mal etwas Festes zu uns zu nehmen. Flüssiges hatten wir ja eigentlich genug. Und danach gönnten wir uns noch die Wärme einer gefüllten Tasse Tee respektive Kaffee. Und prompt lichtete sich der Himmel etwas. Doch kaum waren wir bereit für die Weiterfahrt, fand dieses Lichten auch schon wieder ein jähes Ende.
Und so schnorchelten wir halt weiter. Natürlich wieder bergauf.
Aber tatsächlich hörte es dann doch noch auf. Das Wasser schien alles drunten zu sein. Nun stellten sie einfach den Trockner an. Alles ok, nur einfach falsche Richtung, aber man kann ja nicht alles haben. Die gut gespülte Landschaft offenbarte uns im feinen Sonnenlicht noch einige schöne Anblicke, aber so langsam wurden wir müde, hatten doch die heutigen Höhenmeter und die Kraft, die es brauchte, immer an der Wasseroberfläche zu bleiben, ziemlich an unseren Kräften gezehrt. Ein letzter Rast fünfzehn Kilometer vor dem Ziel gab uns noch einen Schupf für die letzten Meter bergauf. Und dann ging's endlich runter. Und das nicht zu knapp. Dank des Gegenwinds musste man auch nie bremsen – das wäre auch mit dem Tandem noch recht cool gewesen.
Am Ziel, stellte sich heraus, dass die Jugi die Pforten vor einigen Jahren dicht gemacht hatte. Und die Suche nach einer Unterkunft war gar nicht so einfach. Eine deutsche Familie auf Schwiegermutterbesuch half uns mit Übersetzungsarbeiten. Und die haben uns schon gestern in der Nähe von Bragança gesehen, als wir grad am Strassenrand Pause machten. Portugal ist eine kleine Welt. Und wir sind in einer einfachen Pension untergekommen.
Morgen bleiben wir noch in Vila Real, werden ein bisschen stolz auf die 1600 Höhenmeter und ganz sicher sein, dass wir uns die paar Tage Lisboa verdient haben. Dorthin fahren wir mit dem ÖV – ohne Velos. Vila Real, wir kommen zurück.
Wer hat da was von schummeln gesagt?
PS: Die Fotos entstanden alle am Nachmittag.
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(Dem hat das Wetter heute wohl auch nicht so gefallen.)
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Kommentare 1

Gäste - Dieewigzugreisende am Donnerstag, 09. Oktober 2014 01:17

Schonoschad chömed ehr ned mit em Velo uf Lisboa, aber de hätteder würkli müesse fest jufle.
Bes Bald
Dieewigzugreisende

Schonoschad chömed ehr ned mit em Velo uf Lisboa, aber de hätteder würkli müesse fest jufle. Bes Bald Dieewigzugreisende
Dienstag, 14. Mai 2024

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