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Una giornata, deux langues, trois pays

Imperia—Villefranche-sur-mer

Meist sonnig und angenehm temperiert, Rückenwind

83 km, 21km/im Schnitt, Vmax 51 km/h.

Wieder ging’s kurz vor 11 los. Am frühen Morgen, also um sieben Uhr dreissig, für mitlesende und frühjoggende eventuelle Mitleser, regnete es nämlich noch. Da schadet es nicht, einen Gang zurückzuschalten und die Sache gemächlich anzugehen. Der Regen hatte bald ein Ende.
Nach der Abfahrt aus Imperia folgte ich noch knapp zehn Kilometer der Strasse, dann erblickte ich das Schild, das mich auf den Velorailhighway führte. Die alte Bahnlinie — wohl dieselbe wie vorgestern — wurde in eine Velobahn verwandelt. Immer ganz nah am Wasser gebaut, schön flach, gut ausgebaut, mit Tunnels und blau beschrifteten ehemaligen Bahnhöfen, wie es sich gehört.
Kurz nach meinem Einfädeln auf den Highway fiel mir dieses alte Barriererenwärterhäuschen mit den hübschen Stühlen und der grossen Kaffeemaschine ins Auge. Und ja, Pain au chocolat kam zum Cappuccio dann noch dazu.

Es war ein Genuss, so ohne Autos gut unterwegs zu sein, die kurzen Anstiege sein lassen zu können und sich ganz der Aussicht widmen zu können.

Nach Sanremo war jedoch fertig mit Frieden, ich reihte mich wieder in den Verkehr ein. Und die Topografie verlangte mir auch mehr ab als gestern und vorgestern. Die Steigungen wurden länger und waren nicht mehr mit Anlauf in einem hohen Gang durchzudrücken, die Felsnasen ins Meer hinaus sind hier höher und felsiger. Und früher, als mir Lieb war, wars dann fertig mit Italianitá. Das Erste, was ich in Lovely Francia machte, war, mir eine Pizza zu genehmigen. Quasi als Entschuldigung für den Burger, den ich mir gestern in Imperia zum Znacht reingeschoben hatte.

Und dann Monaco. Viele Autos. Viele grosse Autos. Teure. Steuerfluchtautos. Die müssen zwar nicht unbedingt schnell sein (sind es aber wohl meist schon, wenn’s der Verkehr denn erlauben würde), sie müssen vor allem Distanz schaffen zur Aussenwelt. Mit viel Blech, dunklem Glas und Reifen die einem kleinen Lastwagen auch gut anstehen würden. 

Gesperrte Strassen, umgekehrte Einbahnstrassen, Tunnels unter der Stadt durch, enge Schluchten durch die Stahlundglashochhäuser. Kein Wunder, macht mein GPS auf dem iPad ein Durcheinander und versucht mir weiszumachen, dass ich durch die Bucht gefahren bin. Ich weiss es aber besser, da ich trocken geblieben bin. Abgesehen vom Schwitzen halt.

Ich nächtige im Hôtel La Regence in Villefranche-sur-mer. Trinke nun hier ein Bier statt im Pascha und freue mich auf die Promenade des Anglais morgen. In Nizza.


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Tag 4, 6. Februar
2. Tag, 4. Februar: Chilli(n)g
 

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Donnerstag, 16. Mai 2024

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