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Tag sechsundzwanzig: Stormy Nights and Mornings

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​18. August 2022

​Route: Sligachan–Kyleakin–Kyle of Lochalsh–Strathcarron ​Wetter: zwischen Regen und Sturm und Sommer ​Wind: Stürmisch am Morgen, forsch am Nachmittag 
​Tageskilometer: 73
​Höhenmeter: gut 700
​​Geschwindigkeit: 18,5 km/h

Eine Nacht, wie ich sie im Zelt noch nie erlebt habe. Der Wind wurde immer stärker im Lauf der Nacht, und gegen Morgen peitschte er die Regentropfen gegen die Zeltwand. Um sechs Uhr schmiss ich mich in den Regenschutz, um zwei Heringe wieder einzuschlagen, die sich losgerissen haben. So schnell war ich selten wieder im Zelt. Kein schöner Anblick da draussen.

Sligachan scheint eine schwierige Adresse zu sein. Immerhin: Das Pub hatte uns am vorhergehenden Abend schön genährt und gewärmt. Schade einfach, dass es erst um 11 Uhr wieder öffnet. Nix mit Morgenkaffee. Nix mit gemütlich. Nix mit irgendwas ausser Wind und Wasser und beidem nicht zu knapp.

Anfangs wars ja überraschend nett: Der Wind jagte uns gegen Süden. Und mit wenig Kraft gings flott vorwärts. Nass halt, aber vorwärts.

Doch dann machte die Strasse eine dieser Kurven, die uns fast ins Jenseits beförderte. Sie dreht gegen den Wind, und steigt dazu auch ruppig an. Der Verkehr war recht dicht. Die Strasse schmal. Wir vollbeladen im Gegensturm bergauf. Kein schönes Erlebnis. Im knappen Schritttempo wuchteten wir uns die Strasse rauf. 

Als wir endlich oben waren, gings zwar runter, aber es blieb fast gleich anstrengend, da der Wind eher noch zunanhm. Und auch böig von der Seite kam, was arge Versetzer zur Folge hatte – kaum möglich, die Spur zu halten.

Und wie man sich wohl gut vorstellen kann, blieb das Fotografieren auf dieser Strecke aus. Lag nicht drin. Garnicht!

Irgendwie schafften wir es nach Broadford, wie, ist uns beiden schleierhaft. Wir sind halt härti SIeche, sagte Hansj, Ich sagte nix. Im Hotel bekamen wir mal einen Notkaffee und Toast zum Überbrücken. Danach gings zum Café am anderen Ende des Dorfs. Dort eine feine Suppe und und ein Sandwich. Und zwei ein Schweizer und seine Freundin aus Andorra, die den Ridge Way wanderten.

Bye to Skye
Kyle of Lochalsh

Weiter gings mit Rückenwind und – ja, wir sind halt in Schottland – in der Sonne. Wir rauschten nach Kyleakin, überquerten die Brücke zurück aufs Festland nach Kyle of Lochalsh, Und da trennten sich unsere Wege – versehentlich. Hansj rauschte zuerst gegen Süden, während ich gegen Westen fuhr. Irgendwie schafften wir es, uns wieder zusammenzulotsen, in Stomeferry (no ferry), von wo es dann weiter nach Strathcarron am Loch Carron ging. Zeltplatz an der Strasse gegenüber dem Pub. Feines Znacht. Breakfast gebucht. Zelt im WIndschatten. Mann, was will man mehr???

Übrigens: Hansj und ich fuhren getrennt fast die gleiche Strecke. Ein cooles Strässchen, dass plusminus am Ufer der Bucht in einiger Entfernung entlangkratzte und an zwei kleinen Lochs vorbeiführte, die fast wie verzaubert schienen.   

Übrigens nochmals: Heute machten wir beide unsere unseren tausendsten Kilometer. Wegen der Widrigkeiten blieb das Foto aus. Und nein: Wir fahren nicht zurück. Sonst wäre es noch mehr gelogen. 

The wee loch along the way
Fairy tales could start on this road – once upon a time . . .
Lunchbreak!!!
Our campsite
The ferry used to load here – now there is a bridge, which takes loads of traffic onto Skye
0
Tag siebenundzwanzig: Von Katzen, Hunden und Regen
Tag fünfundzwanzig: Caught in Winds and Drizzles –...
 

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