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Tag siebenundzwanzig: Von Katzen, Hunden und Regen

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​19. August 2022

​Route: Strathcarron ​Wetter: vielfältig ​Wind: gut
​Tageskilometer: 30

​​Geschwindigkeit: 19 km/h

Als wir zum Zmorge im Pub erschienen, stand der Porridge schon auf dem Tisch – es kam dann noch Bacon’n’egg, Beans, Fried Bread, Mushrooms and Fried Tomatoes. Also einfach, was so zu einem rechten Cooked Breakfast gehört – aufs Haggis und den Black Pudding verzichtete ich. 

Es ist ja nicht so, dass wir extrem wankelmütig wären. Einfach das mit dem Wetter. Heftige Niederschläge wechselten sich heute mit friedlichem Sonnenschein bei forschem Wind ab. Rückenwind würde es vornehmlich werden, ausser grad am Anfang. Aber eben, das mit dem Regen. Und dann der Bahnhof grad nebenan. Wir fragten uns, wie es mit einer kleinen Auszeit in Inverness wäre. Der Zug würde um halb eins fahren. Vielleicht. (Die Gleise sehen trotz der vier Züge pro Richtung und Tag recht ungeschliffen aus. Und die Bahn soll dieses Wochenende wieder mal zum Streik aufgerufen haben.

Wir entschieden uns schliesslich für eine kurze Etappe. 

Und bald waren wir auf dem Weg Richtung Lochcarron (liegt sinnigerweise am Loch Carron), wo wir uns auch schon mal in eine Hotelbar stürzten, weil es zu schütten begann. 

Nach etwa einer Stunde schien die Sonne wieder. Und wir schwangen uns auf die Rädli. Mit Rückenwind voll in die nächste Traufe.  

Hier schon wieder ein bisschen bessere Verhältnisse – und schon wird die Landschaft wieder schön.

Bei uns hagelts Katzen, bei den Briten regnet es Katzen und Hunde. Warum nicht Kühe eigentlich, oder hier in Schottland Schafe? Bei den Franzosen wären es wohl Schnecken und bei den Italienern. . .? Funghi? Anyway: It was raining cats and dogs and we nearly drowned and were wet to the bones. Im Gegenwind konnte ich kaum die Augen offen halten und musste bergab immer auf die Bremse, damit es nicht in einem Blindsturzflug enden würde. 

An Sonnenbrille war beim Sturzregenfall nicht mehr zu denken.

​Langsam klärten sich die Liquiditätsprobleme am Himmel zu unseren Gunsten, die Sonne drückte mehr und mehr durch, der Gegen- wurde zum Rückenwind und wir glitten dem Glen des Flüsschens Abhainn an Lubh Richtung Shieldaig, einem kleinen Küstendörfchen, in dem es ein so richtig gemütliches Café gibt, in dem wir so lange verweilten, bis es dann wieder zu regnen begann und wir noch ein bisschen länger verweilten. Als der Campingplatzbesitzer des örtlichen Campgrounds mit seiner Familie neben uns Platz nahm. 

Prime Time auf dem Camping

Wir bleiben in Shieldaig hängen. Nur dreissig Kiliometer weiter als gestern, dafür: Wenn das Wetter gut ist, nehmen wir den Bealach na Bha – den Pass des Viehs – unter die Räder. Der fast höchste Pass Grossbritanniens, mit knackigen Steigungen von gegen zwanzig Prozent. Aber eben, nur wenn das Wetter . . . Aber wie sollen wir das wissen, wenn es nach zwanzig Minuten sowieso wieder ganz anders ist oder schon wieder genau gleich wird?

Jetzt geniessen wir den wunderschön gelegenen Zeltplatz und hoffen auf eine trockene Nacht. 

Schöne Aussichten
Locker dem Tal entlang segeln im Rückenwind
Ein meandrierendes Flüsschen (Abhainn nan Lub)
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Tag achtundzwanzig: Sleepers in the Storm
Tag sechsundzwanzig: Stormy Nights and Mornings
 

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