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Tage sechs- und siebenunddreissig: So long North Coast – Roads and Hotels

5839EFDC-D593-47C2-9D0B-C4B4B0F56514 Sunrise in Durness

​28. und 29. August

​Route: Durness–Loch Hope–Lairg ​Wetter: leicht bewölkt und erstaunlich warm ​Wind: wenig, aber wenn, dann gegen.
​Tageskilometer: 105
​Höhenmeter: 1150
​​Geschwindigkeit: 20 km/h

Nach einem Tag des genüsslichen Laisser-faire – da machte nicht mal der feine Midges-Regen etwas aus –, an dem wir beide nur gerade das machten, was wir wollten (ich wollte zum Beispiel etwas zu Fuss unternehmen, einen Kaffee trinken, ein Sandwich essen und ein Pain au chocolat vom Spar probieren: alles super gewesen), ging es heute wieder runter, also südwärts.

Im obigen Satz fehlt: In Durness gibts ein John Lennon Memorial, weil der da scheints in seiner Jugend immer die Ferien verbracht hat. Die Strände sind auch bei zweifelhafter Witterung schön. Das Volch auf dem Campingplatz ist irgendwie anders: weniger outdoorig, städtischer, weniger rücksichtsvoll (also rücksichtsleerer?). Die Beiz grad beim Campingplatz ist zu: kein Personal oder Pleite wegen Corona, wir wissens nicht. Das zugehörige Pub ist aber offen, immerhin. Und hab ich schon gesagt? Die Pain au chocolat vom Spar sind echt der Hammer.

John Lennon Memorial

Heute gings dann weiter, zuerst der Küste auf der A838 nach gegen Westen, wo uns das stetige Auf und Ab unterdessen schon sehr vertraut vorkam. Es ist auch ein bisschen weiter, als wir gedacht hatten: Nur schon das Loch Eribol bescherte uns knapp zwanzig Kilometer, so riesig ist die Bucht. Was mich dazu führt: Lochs sind nicht immer Seen, es können auch Buchten sein, Spielt also keine Rolle wie salzig oder süss das Wasser ist. Darum heissen dann Buchten dann halt auch oft Loch Irgendwas. 

Und weil die Sonne grad so scheint und weil wir noch rasch die genaue Route besprechen mussten, kam uns das Kafi mit Blick auf das Loch grad recht, auch wenn ich den Blindtest bei diesem Kaffee nicht bestanden hätte: Kaffee oder doch eher ein abverheiter Schwarztee – hab ich das Krügelein mit dem von Hansj verwechselt, der hat ja einen Tee heute.

Wie auch immer: Wir entscheiden uns für die kleine Strasse entlang des Loch Hope, die Strathmore Hope Road – die kenn ich noch nicht, scheint ein bisschen flacher, und erwies sich tatsächlich als echter Hingucker, gerade weil da eben recht wenige hingucken: Auf den gut dreissig Kilometern begegneten wir grad mal drei Autos und einem Töff. Auch bei dieser Strasse wäre der Blindtest nicht zu bestehen: Gravel oder Teer. Immerhin: So eine Art geteert wurde sie mal, auch wenn sich das Gras, das in der Mitte des Strässchens wuchert, sich nicht mehr so richtig daran erinnern kann, wann das wohl gewesen sein könnte.

Einsam, ruhig und fast ein bisschen melancholisch liegt im Westen das Loch Hope, im Osten erhebt sich der Ben Hope, dessen runde Form meist mit Wolken verhangen ist – wie auch heute.  

Unsere geteerte Gravelroad und (glaub) Ben Hope

Ein paar Höhenmeter später segeln wir Richtung Altnaharra – da hatte es mal ein geschlossenes Hotel, als man ein offenes gebraucht hätte, wenn auch nur zu Zwischenverpflegeung vor dreizehn Jahren. Heute hatte es sowas von offen: so schön. Und es bescherte uns Cream Tea: Scones, Double Cream, Jam and a nice cup of coffee.

Hotel serving Cream Tea in the middle of nowhere

Tat gut für den Anstieg, der da kommen sollte, wenn auch Meilen weniger ruppig als die Sachen von vor ein paar Tagen. So richtig gemütlich ging es da aufwärts, homöopathisch. Aber immerhin weitere gut 200 Höhenmeter. (Und mit unserem Gepäck ist das schon ein bisschen mehr al nix.)    

Torfig braunes Wasser spiegelt den blauen Himmel so schön.

Ebenso homöopathisch ging es dann runter, mit dem schwachen Gegenwind lag ein Runterrauschen nicht drin, aber schön wars dann einenwäg.

Der Camping ist keiner mehr. Nur so die Caravans, die die Rädli nur einmal brauchen und nachher zu Chalets werden.

Und so sind wir nun in Lairg, einem Ort, der etwa so spannend ist wie früher der Sendepausensummton von Radio DRS 1 und 2 zusammen, ins Hotel gegangen. Das ist so ein Ding von penetrant unauffälliger zeitloser Geschmacklosigkeit, irgendwo zwischen 70er-Mief, 90er-Pseudochic und Nullerbeliebigkeit und seither stilvoll nix mehr gemacht dran. 

Das Essen hingegen war erstaunlich gut – wir befürchteten eben das Schlimmste.
  

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Kommentare 3

Gäste - Nik am Mittwoch, 31. August 2022 11:11

Na Endlich, Tea Time. Ich erinnere mich an einige Cream Teas mit Chocolate Fudge, Buttred Scones, clotted cream, sponge Cakes, cookies...

das alles Vermisste ich bis jetzt. ... dann, ein

Pain au chocolat vom Spar
echt ein Hammer??
Tja, haltet euch an die TeaRooms!

Na Endlich, Tea Time. Ich erinnere mich an einige Cream Teas mit Chocolate Fudge, Buttred Scones, clotted cream, sponge Cakes, cookies... das alles Vermisste ich bis jetzt. ... dann, ein [quote]Pain au chocolat vom Spar[/quote] echt ein Hammer?? :( Tja, haltet euch an die TeaRooms!
Didi am Donnerstag, 22. September 2022 10:47

Wäre ja gern in ein Tea Room oder in den coffee shop across the street in Durness. Nur: Halt ist auch der geschlossen. Und das Pain au chocolat war wirklichwirklich gut.

Wäre ja gern in ein Tea Room oder in den coffee shop across the street in Durness. Nur: Halt ist auch der geschlossen. Und das Pain au chocolat war wirklichwirklich gut.
Didi am Donnerstag, 22. September 2022 10:43

Cream Tea UND Chocolate Fudge Cake wäre dann ein bisschen zu viel. Cream Tea, das ist das mit den Scones und Jam und Cream dazu. Das reicht. Meistens.

Cream Tea UND Chocolate Fudge Cake wäre dann ein bisschen zu viel. Cream Tea, das ist das mit den Scones und Jam und Cream dazu. Das reicht. Meistens.
Samstag, 04. Mai 2024

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