Schriftgröße: +
2 Minuten Lesezeit (435 Worte)

Montag, 12., und Dienstag 13. Juli, Vallorbe–Pontarlier, Pontarlier–Champlive–Besançon

03DD4C5C-67AE-4A07-A789-042FDA3EB717

116 km/22,5 km/h 

Irgendwie hat es mich ja schon gereizt, mich zum Lac-de-Joux hochzukämpfen, doch Himmel und Wetterprognose und Niederschlagsradar lassen mich von diesem Vorhaben abkommen. Auch nicht so schlimm, denn ich spüre die Höhenmeter von gestern schon noch so ein bisschen.

Also: Via Pontarlier nach Besançon, scheint ein machbarer Lösungsansatz. Leider ein bisschen viel Hauptstrasse, und leider soll es eben im Lauf des Nachmittags nass werden. Vielleicht also sogar mit dem Zug von Pontarlier weiter . . . 

Nach vier Kilometern ist schon mal fertig Schweiz. Impfausweis, Pass, Zertifikat – nix wollen sie sehen, obwohl ich den Franzosenzöllnern das Zeug fast aufgedrängt habe. Das ist schon fast wie mit dem GA ins Tessin zu reisen und es nie zeigen müssen. Da fühlt man sich schon fast verschaukelt. Verschaukelt fühle ich mich auch, dass die Strasse nach der Grenze weiter steigt. So nach der Landesgrenze? Die Lastwagen, denen ich wohl im Weg bin, machen die Sache auch nicht besser, auch nicht nach der Passhöhe, Auch wenn die Fahrer gebührend Abstand nehmen (mit wenigen Ausnahmen), es gibt coolere Abfahrten. Vor allem entspanntere.

Pontarlier. Zuerst mal rein ins Städtchen, der Hunger ruft. Und Zug gibts nicht nach Besançon. Also entweder fahren oder bleiben. Und wenn bleiben, dann Hotel.

Ich bleibe. Gegen Abend beginnt es dann tatsächlich zu schiffen, und nicht mal zu knapp, wenn auch nicht so einen auf Drama wie scheints zu Hause. Aber ich bin froh, so entschieden zu haben. Am Abend finde ich dann auch eine einigermassen gute Lösung, wie man nach Besançon kommt und nicht allzu lange auf der Hauptstrasse bleiben muss.

Am Dienstag warte ich die letzten Tropfen ab, bevor ich mich auf den Weg mache. Der eingeschlagene Umweg lohnt sich, auf einer wenig befahrenen Strasse, dem Wind nach leicht bergab. Und die Sonne lugt zwischen den Wolkenfetzen durch! Sonnnnneeee!!! Mit dir hatte ich nicht gerechnet imfall! Der Weg führt mich Richtung Rhone, nur noch ein Hoger. Oder doch nicht? Von Champlive steigt die Strasse noch ein paar Meter gemütlich vor sich hin, bis sie in einen kleinen etwa 700 Meter langen Tunnel sticht. Und dann runter. Und runter. Und runter, bis ich unversehens wieder auf dem Doubs-Radweg lande. Da war ich vor ziemlich genau zwei Jahren schon. Aber da war’s knapp 40 Grad heiss. Heute zahlenmässig knapp halb so warm. Und ja, auch der Doubs ist braun, breit und sauschnell.

Besançon ist schon fast wie eine alte Bekannte. Kommen und sich wohlfühlen. Im selben Hotel wie vor zwei Jahren. Damals bedauerte ich das Fehlen der Klimaanlage. Diesmal ist mir das egal. So richtig.

Morgen früh wird der Niederschlagsradar nochmals gecheckt. Die Situation sah heute Nachmittag arg feucht aus für morgen. Wir werden sehen und zu gegebener Zeit entscheiden. Oder anders gesagt, es wird sich weisen müssen.



1
14. Juli – Journée de rien-à-faire
Sonntag, 11. Juli, Cortillaud–Couvet–Fleurier–Baul...
 

Kommentare

Derzeit gibt es keine Kommentare. Schreibe den ersten Kommentar!
Donnerstag, 16. Mai 2024

Sicherheitscode (Captcha)