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Merrily We Roll Along

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​Donnerstag, 22. Juli

​Route: Lac du lit de roi–Air-les-Bains–Cusy–Annecy ​Wetter: sommerlich  ​Wind: nicht der Rede wert
​Tageskilometer: 81,2

​​Geschwindigkeit: 20,0 km/h

​“Merrily We Roll Along” war das Musical eines hochdotierten Produktionsteams [Prince, Firth und Sondheim), dass am Broadway erbärmlich scheiterte. Aus mehreren Gründen, aber sicher auch, weil die Handlung rückwärts erzählt wird.

23 Uhr: Ich sitze am Pult des einzigen Parterrezimmers im Hotel in Annnecy. Behindertengerecht eingerichtet. Im Vorzimmer steht das Velo. Die Dusche ist so gross, dass man Parties machen könnte, Bin erst grad reingekommen, um endlich den Blog zu schreiben. Geht ein bisschen einfacher mit zwei Bier auf den vollen Bauch, nach einem Bier zum Apero. Not a Day Goes By (Reprise) auf einer solchen Velotour, die ich nicht gerne mit einem oder zwei Bier abschliesse.

17.30 Uhr Vor der Ankunft im Hotel wuchte ich mich mit dem Gepäck zum Campingplatz bei der Jugi hoch. Complet, auch für ein „Tente miniscule“. (Übrigens hängt da bei meiner Ankunft der in ungefähr unsinnigste Zettel an der Reception: „Retour en 5 minutes“.  Die fünf Minuten endeten etwa nach zwanzig Minuten  Wartens meinerseits. Wann sie begonnen haben kann ich leider nicht eruieren, wohl während meiner Abfahrt in die Stadt runter, die ein bisschen gestresst war wegen des Verkehrs.

Also Hotel. Wieder in die Stadt runter, beim erstbesten sympathischen Hotel keinen Platz, doch der gibt mir eine Adresse. Und da bin ich nun.

16 Uhr: Rasch ein Plätzchen im Schatten suchen, um die Karte zu studieren. Ich trinke! (Übrigens ein Zitat aus Merrilly.)

15.45 Uhr: An der unverhofften Kreuzung entscheide ich mich zum Glück für eine Abkürzung – sowohl Kilometer als auch Höhenmeter.  

Some roads are soft
And some are bumpy
Some roads you really fly
Some rides are rough
And leave you jumpy
Why make it tough
By getting grumpy?
Plenty of roads to try.

Vor dem „grumpy“ fürchtete ich mich. Darum die doppelte Abkürzung. Und tatsächlich, nach der kurzen Pause wirds grad flacher, schliesslich mündet es in ein Bergab that makes me fly. (Bumpy kommt dann vor allem in Stadtnähe, und grumpy war ich beim Campinplatz.)

15 Uhr: Mir schwant Böses. Fahre hungrig und ausgedurstet von knapp 400 Höhenmetern ins Dorf Cusy, und nirgends ein Kafi sichtbar, wo man sich verpflegen könnte. Jedoch … „Something is stirring, shifting grounds …“ Ein kleines Beizli lädt zu Saucisson dans son pain und Eistee ein. Beim Kaffee checke ich auf der Karte meine Weiterreise nach Annecy, über einen ziemlichen Hügel halt, aber, ich bin ja zum Velofahren hier, und Hauptstrassen habe ich genug gesehen. also: Hügel. (Not a Day Goes by, Reprise.)

13 Uhr. Die Pause in Aix hat länger als gedacht gedauert, war einfach so gemütlich bei Eistee, Kaffee und Sonne. (Not a Day Goes by.) Und dass es nachher bergauf ging, hat meinen Aufbruch auch nicht grad beschleunigt. Den Weg aus Aix finde ich recht gut, muss mich aber doch immer mal wieder vergewissern, dass ich auf dem rechten Pfad bin. Was folgt, ist einer dieser Auffahrten, die man nie mehr vergisst. Bergauf, aber irgendwie so in einem Flow. Dem Fluss La Sierroz entlang. Unbedingt empfehlenswert. („It´s OurTime“)

Irgendwann wird’s dann schon ein bisschen steiler, dass man sich das Gepäck wegwünscht, aber nie im roten Bereich, trotz Hitze. aber die zweite Flasche hätte ich schon doch noch auffüllen müssen. Echt jetzt,

10 Uhr 30. Endlich breche ich auf, ist ja eine Easyetappe heute. Muss ja nicht stressen, spätestens um 16 Uhr bin ich in Annecy. Der Rhône nach aufwärts, um dann in zügiger Fahrt dem Lac de Bourget nach Richtung Aix-les-Bains zu rollen, und das sehr merrily.

8 Uhr: Nicht so gut geschlafen heute, warm. Mist, wieder mal Kondenswasser im Zelt. Also mal kein Stress beim Zmorge, Vielleicht verabschiedet es ich dann.

„Good Old Friends“ – ja. Hätte mich vetami melden sollen, dass ich es nicht schaffe nach Südfrankreich, das Wetter und seine Folgen, aber auch meine mangelnde Planung hat da einen Strich durch die Rechnung gemacht. 

Das Lied „Good Old Friends“ ist übrigens ein tragendes Element im Stück. 


Annecy
Nach dem letzten wirklichen Aufstieg Richtung Annecy
Strassenmusik in Annecy
Annecy
Wenn die Brücke bei Schulbussen kaputt geht, ist es dann nicht so schampar schlimm?
Dem Flüsschen Soerroz entlang
Aix-les-Bains
Mal ein Selfie
Lac de Bourget
0
En détour vers Genève
La Triplette de Bugey
 

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Samstag, 18. Mai 2024

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