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Tag zehn: Highway, Hell and Paradise

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​2. August, 2022


​Route: Lochgilphead–Ford–Kilchrenan

​Wetter: bewölkt, some drizzles of rain

​Wind: Rückenwind

​Tageskilometer: 67,2

​Höhenmeter: gut 1000

​​Geschwindigkeit: 14,82 km/h


Viel abwechslungreicher kann ein Tag auf dem Velo in Schottland nicht sein – Wetter, Strassen, Untergrund, Topographie, Stimmungen. Die Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Aber: Beginnen wir doch am Anfang. Sowohl Hansj als auch ich haben geschlafen. Er gut, ich weniger. Und morgens um sieben sollte die Welt ja in Ordnung sein – und gemäss Prognose der Regen aufhören. Aber irgendwie glaubt das Wetter nicht so an Klassiker der Fiimgeschichte und regnet vorderhand mal munter weiter.

So gegen neun werden die Lücken zwischen den Regenschauern grösser, und wir wagen uns aus dem Zelt. Nasse Wäsche in den Tumbler schmeissen, ein paar Mails beantworten. Und dann endlich los: ins Kaffee. Zmorge. Full English Breakfast und etwas anderes Feines für den Hansj.

The old canal

 Irgendwann nach elf (die Sonne scheint!) schwingen wir uns aufs Velo und steuern den Radweg an, der entlang eines Kanals führt – er verbindet Crinan mit Tarbert, wo wir gestern Mittagspause machten. Wieder den WInd im Nacken kamen wir ordeli voran. Dann führte uns die Route über eine lange Ebene – was für ein Kontrast zu gestern! Immer noch Rückenwind, obwohl wir im rechten WInkel zu vorher fahren. Highwayfeeling – auch als die Strasse wieder zu kurven und zu wellen beginnt.

Hansj kämpft. Aber gewinnt.

Dann gehts irgendwann off-road, auf einem grob geschotterten Weg nicht zu knapp aufwärts. Der Weg wird steiler, die Strasse gröber, dann noch steiler und gefühlt noch viel gröber. Bis es irgendwie nicht mehr steiler und gröber geht. Ist schon noch ein Ding, mit Rädern, die für eine Tour vollbeladen sind, da rauszustechende. Irgendwann gehts abwärts. Steiler und steiler, bis wir wieder am Meer sind – und die Strasse darin versinkt . . . Hell!

Da haben wir wohl einen Abzweiger übersehen. Dumm einfach, dass wir nun die ganze Sache nicht einfach zurückspulen können. 

Wir schaffen es. Es schafft aber auch uns.

Wieder auf der richtigen Route, trotzdem ein bisschen off the beaten tracks. Dann zurück auf den Teer, cruisen, Rückenwind, die Wellen werden aber immer länger, höher steiler, bis eigentlich die ganz Strecke nur noch aus „Sauludis“ (O-Ton Hansj) besteht.
Die wirklich dramatischen Aussichten habe ich nicht fotografiert, da jedes bisschen Schwung ausgenützt werden musste.

​Obwohl es gar nicht so schlecht lief, mussten wir die Reserven mobilisieren bis zum Café in Dalavich. Noch ein paar Meilen bis zum Kilchrenan Inn, bis Freitag ausgebucht zum Essen– Fish‘n‘Chips liegen noch drin. Paradise. 

Bald Zelt aufstellen, und von gewellten Strassen träumen, schnell hoch, abspringen in den Himmel

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Tag 11: Wild to Mild
Tag neun: Oh, What a Wonderful World
 

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Samstag, 18. Mai 2024

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