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Tag vierundvierzig: Go West, Man!

Tag vierundvierzig: Go West, Man!

​5. September 2022

​Route: An Gearasda–Cille Chuimein (Fort Augustus–Fort William) ​Wetter: sommerlich  ​Wind: gut
​Tageskilometer: 59
​Höhenmeter: 500
​​Geschwindigkeit: 19,5 km/h

Als wir heute Morgen aus dem Fenster von “Morag’s Lodge” schauten, schaute es nicht gut aus – da hatte es also ziemliche Schauer. Böses schwant uns. Und das nach dem schönen Tag gestern? Aber wart mal, da hatte es am Morgen ja auch geregnet. Und tatsächlich: Kurz nach neun Uhr sind erste blaue Flecken sichtbar – sind das nun in gut Schweizerdeutsch nun auch Bläuelen? Himmelblauelen?

Und die Sonne beginnt zu heizen, und das nicht mal zu knapp.  

​Gut, dass wir uns für einen Abschiedskafi im Ort entschieden haben. Auf der Hauptstrasse stauen sich die Autos. Das kann eigentlich nur eines heissen: Die Brücke ist zu wegen der Schleusen. Tatsächlich warten ein mächtiger Katamaran, eine grosse Motorjacht, eine kleine Segeljacht und ein hübscher, roter Fischkutter, der sicher schon mal bessere Tage gesehen hat, darauf, über die fünf Stufen hochgeschleust zu werden. So in der Sonne zu sitzen und dem Treiben zuzuschauen und hin und wieder ein Föteli zu machen, ist schonososchön.

So wirklich gebraucht würde der Kanal heutzutage ja nicht mehr, schon ein paar Mal wollte man ihn aufgeben, das letzte Mal in den Neunzigerjahren. Unterdessen ist sein Fortbestehen gesichert, da er unter Schutz gestellt wurde.

Endlich oben!!!!

Hansj bricht ein bisschen früher auf als ich, und wir treffen uns bis Fort William nicht mehr, da er eine andere Route einschlägt als ich. Ich folge heute der National Cycle Route 78. Das beginnt ganz zahm als lockeres Einfahren entlang dem Kanal, und geht weiter als lockeres Weiterfahren auf einer wohl schon seit längerem aufgehobenen Eisenbahnstrecke – den Bahnhof Invergarry gibts noch, und er wird im Moment so ein bisschen instandgestellt. Für was, weiss wohl niemand so richtig. Denn das Gleis fängt zwanzig Meter vor dem Perron an und endet auch grad wieder. Immerhin steht da ein kleines Lokeli rum, so ein bisschen verlassen, und wartet auf bessere Tage und ein bisschen Feuer im Kessel respektive Diesel im Tank, um mal wieder den Tiger zu machen.

Der Tunnel wurde kaum nur für die National Cycling Route 78 gebaut.

​Nach dem River Oych und dem Loch Oych kommt der River Lochy und das Loch Lochy, und da führt die Route 78 auf eher grobem Waldweg recht wild in den Höhenmetern rum – das fühlt sich wohl wegen des ein bisschen tourenraduntauglichen Untergrunds eher anstrengender an, als es metermässig ist. Immerhin werde ich heute nur geschüttelt und nicht gerührt.

Zum Abschluss gibts nochmals ein bisschen Kilometerfressen auf der Kanalstrassen Richtung Fort William. Und dann ein Willkommensbier in der Fussgängerzone von Fort WIlliam, wo Hansj eben erst grad eingetroffen ist.
Bei Fort William gibts schon wieder so eine Schleusenkaskade
River Oych Bridge

Wir bleiben hier zwei Nächte auf dem Cmapingplatz, um mal zu schauen, ob der Ben Nevis morgen Abend auch noch da steht. Hansj hat mit dem Gedanken gespielt, morgen da raufzugehen, aber es ist bewölktes Wetter angesagt, und da wird eher davon abgeraten – erstens lohnt es sich dann nicht wirklich, weils dann eben recht wenig zu sehen gibt, und zweitens kann es auch recht gefährlich werden.

Let‘s see – vielleicht kommt der Berg zum Hansj anstatt umgekehrt.

River Oych
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