Tag dreiundvierzig: No, No Nessie, No, Nay, Never, No More . . .
| Fort Augustus | Wetter: spätsommerlich | |
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Der wortkarge Wirt des Pubs brachte es auf den Punkt: They come for the monster.
Nicht wegen der Schleusen, nicht wirklich wegen der Landschaft. Einfach nur, weil es da etwas hat, was wohl kein Marketingstratege besser hätte machen können: etwas, das es nicht gibt. Das wohl nicht existierende Etwas füllt ihnen die Kassen.
Sind wir nun Opfer des Marketings, wenn wir die kurze einstündige Cruise auch gemacht haben? Wir streiten ab, aber wissen sehr wohl, wir stehen auf verlorenem Posten. Denn eigentlich habt ihr ja recht.
Immerhin nehmen wir ein paar wissenswerte Sachen mit: Am Südufer des Loch Ness ist die Natur nahezu unberührt, so steil und unwegsam fällt der Berg dort in den See. Nur wenige Meter weg vom steinigen und felsigen Strand zeigt das Sonar des stylischen Schiffs schon knapp fünfzig Meter Wassertiefe. Und am Hang wachsen die Bäume, die mal in fast ganz Schottland heimisch waren. Sie fielen sonst fast überall den Clearances zum Opfer, bei denen die Landschaft gesäubert wurde von störenden Wäldern, Feldern und Schafhirten – Letztere wurden sozusagen abgeschoben nach Übersee. Ein wichtiger Grund dafür war – neben dem üblichen Machtdenken –, dass die Engländer ganz viel Holz brauchten, um ihre Kriegsflotte zu bauen.
Insgeheim hoffte ich ja, dass die Cruise an Urquhart Castle vorbeiführen würde, schon nur wegen des schönen Namens der in Drumnadrochit (auch so schön, oder?) rumstehenden Ruine eines Castles.
Leider drehten wir vorher ab. Immerhin: vorbei an der einzigen Insel im Loch Ness, die um das Jahr null von Menschenhand errichtet wurde, zur Verteidigung von was auch immer damals da war.
Ein gemütlicher Tag fand einen gemütlichen Ausklang mit selbst gekochtem Zitronenrisotto in der Herberge und einem anschliessenden Besuch des ersten der drei Pubs des Orts, die eigentlich alle in einer Reihe stehen. (Gehen wir ins Erste, ins Zweite oder ins dritte?, war also die Frage des Abends.) Ein knorriger WIrt, aber eben: irgendwie schampar sympathisch.
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