Scotland25.
Moorcroft Camping–Tarbert (Harris) 69,6 km, 21,6 km/h 

Es wirbelte wieder ziemlich viel Luft durch die Gegend letzte Nacht. Entsprechend laut wars im Zelt. Irgendwann ist es dann genug mit Schlafen (oder eben nicht wirklich Schlafen), und so stehe ich recht früh auf. Und komme (trotz gemütlichem Zmorge immer noch) recht früh vom Platz. Was auch der Plan gewesen ist: Die nächste Fähre fährt etwa um 12 Uhr und ist doch noch etwa 40 Kilometer weit weg.

North Uist: the water is just about everywhere.

Ich segle weiter mit dem Wind durch die schottische Insellandschaft, der Himmel immer noch 100% bedeckt. Aber die Wolken hängen nicht mehr tief und haben eine gewisse Leichtigkeit. So fast ein bisschen sympathisch.

Und dann passierte es. Punkt 10.08 Uhr am Morgen. Krass. Die Sonne. Deutlich zu sehen. Und der blaue Himmel, so richtig blau. Und damit ändert auch das graugrün der Wiesen in das saftige Grün, wie man es aus Ferienprospekten, YouTube-Videos und Tourist-Board-Faltprospekten kennt

Different year, different bike, same ferry landing: Berneray.

Ich entscheide mich für die Abkürzung über die Hauptstraße aufgrund der Windverhältnisse – schliesslich bin ich ja unter die Segler gegangen. Der Hebridean Way würde eigentlich noch der Nordküste von North Uist folgen, die Hauptstrasse führt durch das Landesinnere, verspricht aber schon auf der Karte auch sightseeingkompatibel zu sein, geht sie doch zwischen unzähligen kleinen Lochs durch – nimmt mich wunder, ob die wirklich alle einen Namen haben.

The ferry approaching. Quite a long crossing because the ferry has to take many detours due to the shallow water.

The last few miles towards the ferry landing were nothing short of spectacular. Unterdessen ist der Himmel ganz aufgeklart, die Strasse führt hart entlang der Küste, das Meer in Tiefblau und Türkis. Und dank dem Wind kommt man immer noch wunderbar gut fürschi, auch wenn es mal einen Stich bergauf geht.

Greener by far: Approaching the ferry landing.

Ich komme recht früh an in Berneray – schon wieder eine andere Insel, die man über einen Causeway erreicht – von wo mich dann die Fähre nach Leverburgh auf Harris führt. Eingentlich habe ich ja gehofft, dass ich mir die Wartezeit mit einem Kafi und etwas Süssem aus einem Van oder so verplämperlen kann. Aber . . . da war nix.

Food stop in Leverburgh on Isle of Harris.

Kaum von der Fähre runter, rechts ins Lokal der Isle of Harris Brewery. Zmittag. Und das Süsse, auf das ich vorher verzichtete, auch noch grad. 

Lost for words in South Harris.

Frisch gestärkt den Karibikküsten und Beaches von Harris entgegen. Nur dass hier eben nicht so viele Leute – eigentlich fast grad überhaupt niemand – im Wasser ist. Ich hab dann rasch einen Versucher genommen. Und kann’s gut verstehen. Saukalt. Der Wind und der Rest des Wettertreibens der letzten Woche, hat sicher einige Grad gekostet. Und ja: Bin da auch nicht so hart im Nehmen.

The Caribbean? No, South Harris up in Scotland.
Wild and smooth in one: South Harris.

Danach der böse, böse Anstieg Richtung Harris. Erst grad noch Karibik und jetzt Gebirgslandschaft. In nicht mal drei Kilometern hat sich die Landschaft komplett gewandelt.


Just a few minutes up, it‘s a different world.
Rough mountain landscape on West Harris.

Ich schlafe heute wieder mal im Hostel in Harris. Will mal Ruhe um mich statt dem Flattern  des Zelts. Wobei: Wenn ich gewusst hätte, dass der Wind so sehr nachlässt, hätte ich wohl nicht reserviert heute Morgen.

Tarbert.
Evening entertainment in Tarbert.